Mittwoch, 12. März 2014

Mein veganes Tagebuch.

So, nun habe ich es gewagt. Als ich vor ein paar Jahren beschlossen habe Vegetarierin zu werden, habe ich auch über Veganer nachgedacht. 
Für mich damals unmöglich und ich glaube meine Mutter hätte sich nur an die Stirn getippt. 
Doch Fleischkonsum war nicht mehr denkbar nachdem ich etliche Dokus gesehen und Artikel gelesen hatte über Massentierhaltung etc.
Vegetarisch sollte die Speisekarte also von nun an sein und mein Gewissen beruhigt.
Doch in letzter Zeit wurde ich durch verschiedenste Begebenheiten wieder an den Veganismus herangebracht. 
Zum einen wurde ich mehr öko und zum anderen war meine Schwester heillos von einem Kochbuch begeistert.
Greenpeace und Attila Hildmann sind also Schuld an der ganzen Sache.
Just kidding.
Ich verstehe ja nur zu gut, dass für viele vegane Ernährung nahezu unmöglich klingt. Eine Mutter einer Freundin meinte mal als sie erfuhr, dass ich Vegetarierin bin, "aber Veganer das sind ja die richtig armen Schweine."
Wohl eher um ihren etwas abwertenden Kommentar gegenüber Vegetariern zu kompensieren, aber dieser Satz blieb hängen. Er drückt irgendwie die Meinung der Gesellschaft aus. Und ich dachte genauso, bevor ich anfing mich damit zu beschäftigen.
Doch ich habe mir das Buch prompt gekauft und mir das alles durchgelesen. Ich muss sagen, ich war ebenso begeistert. Und wenn man dann noch an die endlosen guten Gründe für Veganismus denkt, steht der Entschluss eigentlich schon fest.
Nun lebe ich seit ein paar Tagen vegan und mir geht's super. Die Gerichte sind lecker und ich hätte nicht gedacht, dass es so vielfältig ist.
Dann kam mir ein interessanter Gedanke und die Lösung, warum wir so ungläubig blicken, wenn uns ein Geschöpf dieser nicht mehr ganz so seltenen Spezies "Veganer" unterkommt. Es ist die Tatsache, die für so viel verantwortlich ist: Der Mensch - das Gewohnheitstier. 
Wir werden von Kind auf mit Milch, Eiern und Fleisch ernährt. Noch dazu ist in nahezu jedem Instant-Produkt irgendetwas davon drin. Und in einer Welt, in der alles schnell geht und jeder passiv lebt, ist Instant-Zeug nicht mehr weg zu denken. Schlicht und einfach erklärt: Wir sind so sehr an das Zeug gewöhnt, dass wir nicht mehr wissen wie es anders geht. 
Doch das kann man wieder lernen. Gar kein Problem. Flux, die Tage gehen rum und ich habe mein erstes eigenens Brot gebacken. Und glaubt es oder nicht, es ist vegan. Und schmeckt fruchtig.
Auch hab ich mich heute an Mandelmus gewagt, da mir das im Laden zu teuer ist und es hat ebenso funktioniert. 
Zugegeben, ich habe mich heute wie Herr Meisterkoch höchstpersönlich gefühlt. 
Also alles in allem geht's mir gut und ich genieße die neu entdeckten Rezepte. Und wisst ihr was? Mir geht nicht mal Schoki oder Eis ab, was ich eigentlich befürchtet hatte.
Der Clue ist, dass ich weiß, wie man vegane Schokolade oder Eis selber machen kann. Auch habe ich vegane Schokolade im Laden gefunden.
Es ist also gar kein Verzicht auf Gerichte, sondern es entsteht ein Prozess des Umdenkens. Wir müssen nur lernen, wie es anders geht. Mehr ist nicht dabei. Denn Tierprodukte sind gar nicht nötig und wenn man die ganzen dadurch verursachten Probleme mit einbezieht, dann lohnt es sich doch direkt mal, das auszuprobieren. 
Mir macht es Spaß.
Go Vegan! als Abschlusswort und ich werde von meinem ersten Matcha-Drink berichten (die Bestellung dürfte bald da sein).