Nun
ist es erst zwei Wochen her und scheint doch schon so fern. Der Alltag
hat mich wieder und ich ringe noch nach Worten um Erlebtes zu
beschreiben.
Ich
war für sechs Tage in London. Meine Schwester und ich hatten das
meiner anderen Schwester zum Geburtstag geschenkt und nach einiger
Planung und Verschiebung hat es nun im August endlich geklappt. Zu
dritt machten wir uns auf den weg, eine Stadt, von der man schon so
viel gehört und gesehen hat, endlich einmal selbst kennen zu lernen.
Für
eine Schwester und mich war es der erste Flug, den wir bestreiten
sollten und ich muss sagen, das ist schon aufregend. Ich saß
gespannt im Flieger und wartete auf den Start.
Nun,
was soll ich sagen? Fliegen ist ein tolles Gefühl! Es ist so eine
absurde Vorstellung, dass man gerade mitten in den Wolken in einem
Gefährt sitzt und sich so hinweg aller Grenzen per Luftlinie
fortbewegt. Als ob man auf einer seltsamen Straße mit wenig Verkehr
fahren würde.
Ich
mag das.
Nach
nicht einmal zwei Stunden kamen wir auch schon an und es ging mit dem
Zug weiter Richtung London. Nach einer weiteren knappen halben Stunde
hatten wir es dann endlich geschafft. Wir waren in London!
Richtig
Touri-Mäßig kauften wir uns sogleich ein Ticket für diese
typischen Busse, die es in jeder größeren Stadt gibt, in denen man
immer staunende Menschen mit Kopfhörern in den Ohren antrifft.
So
bekamen wir gleich einen ersten Eindruck und sparten uns das
Metro-Ticket, wobei das im Vergleich wohl billiger gewesen wäre.
Aber das war es wert.
Und da
das Bus-Ticket 24h gilt, konnten wir damit auch später noch weiter
fahren. Es war sogar eine Schifffahrt auf der Themse gratis dabei,
die wir am nächsten Vormittag bestritten.
Aber
erstmal stiegen wir in der uns vermuteten Nähe unseres Hostels aus.
Auf
der Suche danach trafen wir auch schon den ersten netten Londoner,
der unser verzweifeltes Straßenplan-Lesen richtig interpretiert
hatte.
Are
you lost?
Um, a
little bit.
Mit
seiner Hilfe kamen wir dann an und nachdem wir alles im Zimmer
verstaut hatten, machten wir uns gleich auf den Weg, die Stadt zu
erkunden.
Als
Kind vom Land bin ich jedes mal wieder begeistert von einer Stadt. So
viele Menschen, so viele verschiedene Restaurants und Kulturen, so
viele tolle Dinge! Da könnte ich immer wieder zu schwärmen
anfangen.
Ich
will jetzt nicht einzeln jeden Tag beschreiben, aber alles in allem
haben wir super gut gegessen und gute Cafés besucht. Wir haben tolle
Attraktionen gesehen und ich habe es einfach nur genossen!
Ich
habe mich in Pret á manger verliebt, den es an jeder Ecke gibt und
liebe alle Cafés dafür, dass sie immer Soja- oder sogar Mandelmilch
anbieten.
Von
sechs Tagen hat es nur an den letzten beiden Tagen geregnet, man kann
also sagen London meinte es gut mit uns und wir konnten bei schönstem
Sonnenschein alles betrachten.
Und
diese Märkte! Es gibt dort so tolle Märkte! Zum Beispiel kamen wir
durch Zufall beim Borough's Market vorbei und besuchten Camden
Market.
Doch
mein persönliches Highlight der ganzen Expedition war der Markt in
der Portobello Road. Dieser Markt hat mich in dem Film „Notting
Hill“ schon verzaubert und ich konnte es nicht erwarten, ihn live
zu erleben. Ist die Portobello Road so schon ein Hingucker mit all
ihren bunten Häusern, so erstrahlt sie jeden Samstag in all ihrem
Glanz. Stände soweit das Auge reicht zu beiden Seiten. Ich wusste
gar nicht, wo ich zuerst hinblicken sollte.
Ich
hätte so viele Dinge kaufen können, das sag ich euch! Und dann war
da schon wieder so ein tolles, gemütliches Café! Und dann gab es
einen Falafel-King!! Dort gibt es eine Art Falafel-Döner und während
man wartet, bis er fertig ist, bekommt man gratis eine selbstgemachte
Limonade! Das ist genau nach meinem Geschmack. Und es war köstlich!
Prinzipiell
kamen wir immer an solchen Märkten vorbei, wenn wir gerade gegessen
hatten und hatten wir dann hunger, war weit und breit keiner in
Sicht. Deshalb sind wir auch einmal vom Camden Market zum King's
Cross und dann wieder zurück gefahren, weil wir dort unbedingt essen
wollten. Leider macht der aber um sieben zu und die Stände, bei
denen es vorher von gutem Essen nur so wimmelte, bauten alle schon
ab. Aber es gab noch Sushi. Ich habe zum ersten mal Sushi gegessen
und das war so gut!!
Als
Harry Potter Fan war auch der King's Cross Bahnhof ein Event. Es gibt
dort sogar einen Souvenirshop in dem man Zauberstäbe etc. kaufen
kann. Aber leider war der nur sehr spartanisch hergerichtet, waren
alle Artikel lediglich nebeneinander aufgereiht, wie in einem
gewöhnlichen Laden. Die Möglichkeiten, einen Harry Potter-Laden
einzurichten, sind grenzenlos. Auf diesen Laden wären Fred und
George Weasley nicht sehr stolz, neben deren Süßigkeitenladen
dieser Shop aussah, wie die Geburtstagsfeier von Lord Voldemort neben
dem Karneval in Rio de Janeiro.
Ach,
und in dem Bahnhof gab es tatsächlich eine Stelle, an der man sich
anstellen konnte. Am Ende der Warteschlange konnte man ein Foto
machen von sich und der Wand, während man ganz Harry Potter mäßig
mit dem Wagen voller Schulzeug durch die Wand rast. Dargestellt wurde
das, indem nur die Hälfte des Wagens zu sehen war. Und es gab
tatsächlich einen Typ, der dafür bezahlt wird, dass er den
Gryffindor-Schal, den die Leute sich umlegen dürfen, so wedelt, dass
es aussieht, als würden sie laufen. Das wäre mal ein Nebenjob!
Hach,
ich habe in nur sechs Tagen so viel erlebt, das ich jetzt gar nicht
alles beschreiben kann und wir hätten noch tausend Dinge gehabt, die
wir machen wollten.