Da
wurd es ganz still. Mein Blog hat anscheinend schon den Winter
eingeläutet und eine dicke Schnee- oder Staubdecke hüllt ihn ein –
so genau weiss ich das nicht. Das mit dem geregelten Tagesablauf
klappt bei mir nur minimal, aber ich arbeite daran. Die Seminarabeit
hält mich auf Trab, neben Schreiben bin ich froh, wenn ich mal
bisschen Zeit für andere Sachen hab.
Weiter
bin ich auch noch gar nicht bereit für Winter und jammere regelmäßig
mit meinen Großeltern über die nicht zu vermeidende Jahrszeit.
Und wo
ist eigentlich der Herbst geblieben? Hab ich mal zwei Sekunden nicht
aus dem Fenster geschaut und wir sind durch gefahren? Wann ist er ein
kleines, nicht wahr zu nehmendes Dörfchen geworden?
Ich
vermisse die kalten, dennoch sonnigen Tage, an denen ich mit kurzer
Hose aus dem Haus gehe und am Bahnsteig nach der Schule friere, weil
ich mich wieder mal für das Wetter nicht passend angezogen habe.
Ich
vermisse die Tage, an denen man im Sonnenlicht spazieren geht,
eingehüllt im dicken Mantel.
Ich
vermisse das Rascheln, wenn man den mit buntem Laub bedeckten Weg
entlang schlendert.
Stattdessen
ist alles nass und ich mag doch eigentlich den Herbstregen, ich mag
ihn wirklich. Aber für das Mögen braucht man Kontrast!
Und
dann gehe ich - meine Freunde dafür dass ich drei Horrorfilme mit
ihnen anschauen musste verfluchend – im Dunkeln mit meinen Hunden
spazieren und bewundere die Schönheit. Es ist auch gar nicht so
kalt, nur meine Finger könnten am Ende Handschuhe vertragen.
Es ist
schon erstaunlich, wie schnell die Jahreszeiten vorbei ziehen. Und im
Wandel der Zeit verbringe ich freie Minuten um meine Zukunft zu
planen und meinen Gedanken nach zu hinken. Ich träume am Tag, weil
mir in der Nacht der Schlaf die Zeit dafür raubt.
Mein
Aufreger des Tages: Hab im Radio gehört, dass sich Leute aufregen,
weil die Mehrzweckhalle als Asylheim umfunktioniert wird und die
armen Leutchen nun keinen Sport mehr tätigen können. Sag mal geht’s
noch?!
Hier
vergleicht man doch Äpfel mit Gabelstaplern!
Kann
man Asylbewerbern eine warme Unterkunft verbieten, weil Menschen ihre
warme Sporthalle für Fussballtraining haben wollen? Diese Frage ist
nur rhetorisch zu verstehen. Natürlich, Sport ist wichtig, dagegen
sagt auch keiner was. Und Gemeinschaftsaktivitäten oder was sonst
noch in dieser geliebten Halle getätigt wird darf man auch nicht
unter den Tisch kehren. Aber es geht hier um zwei verschiedene
Bedürfnisse. Es überwiegt doch die Tatsache, dass hier Menschen
eine warme Unterkunft brauchen, weil sie sonst erfrieren, im
Gegensatz dazu, dass Menschen ihrem Hobby nachgehen wollen. Sport ist
auch im Winter draussen machbar. Und die gemeinsamen Aktivitäten
kann man entweder wo anders tätigen oder man bindet die Asylbewerber
mit ein. Wenn auch nicht im Sinne, ist es dennoch leicht machbar.
Und für so etwas gibt man doch sein Luxusgut gerne temporär auf.
Mach dich locker, Deutschland. Bleib nicht neben deinen geliebten
Traditionen am Straßenrand stehen, sondern steig auf auf
Gelegeneheiten, die sich ergeben. Da kommen Busse mit anderen Kulturen
vorbei, die sehen doch nett aus.
Es ist
doch keine Entscheidung zwischen Aufgabe von Altbewährtem oder
Toleranz und Akzeptanz. Befolgen wir die Mesotes-Lehre und suchen uns
einen funktionierenden Mittelweg. Das wäre so mein Plan.
Unschärfe,
Handmotiv und Kreise ziehen.
Oft das selbe, aber dennoch irgendwie anders. Entscheidungskönigin bin ich nicht, also kann man sich hier einfach mehrere Sachen quasi doppelt ansehen. Und zwar für lau.