Mittwoch, 16. Oktober 2013
Sonntag, 13. Oktober 2013
Betreff: Wir wurden des Herbstes beraubt!
Absender:die
Herbstliebhaberin
Empfänger:
die liebe gute alte Wetterfee
So,
liebe Wetterfee. Ich erklär dir das jetzt mal. Es ist Oktober.
Anfang Oktober. Im Oktober sieht es folgendermaßen aus: Die Blätter
fallen vom Himmel, es regnet oft und viel, die Sonne scheint ab und
zu durch, es ist zu kalt für ein T-shirt, aber zu warm für die
Winterjacke. So läuft das im Oktober.
So war
es, so ist es und ich dachte auch, so sollte es immer sein!
Jetzt
steh ich hier, geschockt vom zuvor fallenden Schnee, in voller Montur
bestehend aus Winterjacke, Schal, Mütze und Stiefel und bin kurz
davor Handschuhe anzuziehen.
Apropos
Handschuhe, die hätte man der Kälte nach zu urteilen im September
schon gebrauchen können. Aber nicht mit mir! Ich habe gestreikt.
Keine Handschuhe im September. Das ist eine Regel. Das ist schlicht
und einfach zu früh. Nun hast du dir gedacht, egal, dann eben im
Oktober. Das ist ja sehr clever von dir. Du bist ja so gerissen!
Und
leider sitzt du am längeren Hebel. Es führt kein Weg vorbei, bald
muss ich meine Handschuhe aus dem Schrank hervor holen. Ich werde so
lange es geht widerstehen, aber wenn es zu kalt ist, ist es eben zu
kalt. Was für eine Tortur!
Aber im Grunde glaube ich ja, du
hast da schlichtweg was falsch verstanden. Ich beschreib dir das nochmal. Von September bis circa November ist es Herbst. HERBST, hast du das gehört? Der Winter mit Schnee und allem drum und dran, ist erst im Dezember an der Reihe. Bis Februar vielleicht. Dann kommt der Frühling. Das hast du ja letztes Jahr schon verwechselt. Soll nicht wieder vorkommen, verstanden? Und ab März ist Frühling. Notierst du dir das auch? Ja? Der Sommer kann dann gerne ab Juni kommen bis der Herbst an der Reihe ist. Wann war das nochmal? Richtig, im September! Na prima, dann hätten wir das also auch geklärt. Ich bin froh, dass wir darüber reden konnten. Es ist keine Diskussion nötig, wir machen das ab jetzt einfach wieder so, ok? Abwechslung schön und gut, aber bei den Jahreszeiten finde ich Routine mehr als angenehm.
So nun
aber los, die Sonnenstrahlen genießen, denn man weiß ja nie, was du
dir nun wieder ausgedacht hast, du witziges Kerlchen, du.
Adios,
muchacha, auf dass wir uns jetzt verstanden haben!
Sonntag, 22. September 2013
Warum mag ich Zucchini?
Woher
kommt unser Geschmack und unser Charakter? Wie erschließt sich
dieses umfassende Konstrukt?
Wie
komme ich darauf, Neonfarben zu verabscheuen? Was bringt mich dazu,
Strohhüte zu mögen?
Warum höre ich von klein auf gern
Reggae, aber Indie erst seit ein paar Jahren?
Woher kommt mein Stil?
Ich frage mich, ob ich Vegetarierin
auch geworden wäre, wenn ich in einer völlig anderen Umgebung
aufgewachsen wäre.
Wie wird man so, wie man ist und warum
werden wir alle verschieden?
Es gibt denke ich, so viele Faktoren,
die auf uns einwirken. Die Umstände der Familie, die Freunde, Stadt
oder Land, Diktatur oder Demokratie, arm oder reich. Und wenn etwas
nur ein wenig anders gewesen wäre, wäre man ein anderer Mensch. Ich
finde es erstaunlich, dass man so viele Möglichkeiten hat und somit
immer anders sein wird, als jeder andere. Ich denke nicht, dass es
zwei völlig identische Menschen gibt. Und das ist gut so.
Doch baut unser Charakter wirklich nur
auf Begebenheiten auf oder haben wir Ansätze von klein auf schon in
uns?
Warum schauen mich Leute in
Deutschland komisch an, wenn ich mich einfach so auf den Boden setze
und in Australien würde niemand nur einen Blick an mich
verschwenden? Wir leben und bezeichnen Dinge als normal, weil niemand
es gewagt hat, etwas anders zu machen. Honigbrot zum Abendessen ist
eklig, aber warum eigentlich? Warum besteht ein Zusammenhang des
Geschmacks mit der Uhrzeit? Doch nur, weil wir es anders nicht
gewöhnt sind.
Wir sind Gewohnheitstiere. Darauf
läuft es wohl oder übel hinaus.
Die Frage, warum ich meinen Charakter
als einzige besitze und woher er sich erschließt ist damit jedoch
nicht geklärt. Und vielleicht ist das gut. Im Grunde ist es egal
woher, wichtig ist, was wir aus unseren Überzeugungen machen.
Sonntag, 8. September 2013
Der Herbst 2013.
Draußen
wird es kühler. Wenn ich nachts wie immer das Fenster offen lasse,
braucht es schon meine warme Decke, damit ich nicht friere. Das
Wetter ändert sich so oft, meist schon zweimal an einem Tag, dass
ich gar nicht weiß, was ich anziehen soll. Die lange Hose wird
langsam unvermeidlich, der Tee ist nicht mehr zu heiß, sondern
angenehm und das frische Grün wird zu einem Mix aus rot, braun und
gelb. Die Blätter zieren allmählich wieder die meist nassen
Straßen.
Kurz
gesagt: es wird Herbst.
Ich mag
den Herbst mit dem Regen, dem Genuss der selten gewordenen
Sonnenstrahlen und der Mütze als Must-Have. Ich mag den Wandel der
ganzen Umgebung.
Und wo
wir gerade bei Wandel wären: Es steht auch noch eine wichtige Wahl
an. Ich bin zwar noch nicht davon betroffen, jedoch bin ich gespannt
auf das Ergebnis. Ich finde es sehr fraglich, wenn jemand sagt, dass
er vielleicht nicht wählen gehen werde. Und dann auch noch die
Begründung, dass es sowieso nichts bringt.
Wenn das
jeder denkt, dann kommt nichts zustande. Die Demokratie lebt doch nur
von den Menschen -> den Wählern. Der Prozentsatz entsteht nur
durch die Wählerstimmen.
Von
nichts kann nichts kommen.
Ich
freue mich auf die nächste Wahl, bei der ich dann auch mein erstes
Kreuzchen setzen darf. Denn ich weiß, dass ich mitbestimmen kann.
Mein Kreuz ist immerhin ein kleiner Teil der 100%.
Nun
genieße ich erst einmal, den Wolken nach zu urteilen, den bald
einsetzenden Regen.
Ich hab
auch schon für die bevorstehende Zeit vorgesorgt: Mein roter
Regenschirm steht schon bereit und die wärmeren Stiefel sind auch
schon entstaubt.
Ich
freue mich schon.
Dienstag, 23. Juli 2013
Ich bin ein Kind vom Land.
Berlin.
Ohne Erwartungen stürze ich mich in die kulturelle Vielfalt. Eine
Woche habe ich Zeit. Die ersten Eindrücke: ein monströser Bahnhof,
der einem Einkaufszentrum gleicht, ein blasses, enges Hotelzimmer im
5. Stock, ein langsamer Fahrstuhl, der dreckigste Park, den ich
bisher gesehen habe und der zweite und beste Falafel-Döner, den ich
je gegessen habe!
Volles
Programm steht an: Von einer Ausstellung zum Museum, vom Bundesrat
zum Bundestag, vom anderen Museum in ein Viertel, von der nächsten
Ausstellung ins nächste Viertel. Es ist voll, dreckig, die Füße
schmerzen, doch mir gefällts hier.
„Ich
bin ein Berliner“ kann ich nicht von mir behaupten, aber einige
Sprüche habe ich gelernt:
Ihr
dämlichen Eier!
He du
Arsch, wesde nich wo de lang fährsd?
Und zu
guter letzt:
Lumpi,
wo bisd du, du kleiner Sack?!
Berlin
eröffnete sich mir in all seinen Facetten.
Nun, ich
bin ein Kind vom Land. Das weiß ich, das merkt man und vielleicht
sieht man es mir sogar an. Und ich mag die frische Luft und die
weiten Felder. Doch das Brandenburger Tor findest du einfach nicht
auf Wiesen, umringt von Kühen.
Mittwoch, 3. Juli 2013
Ich bin nicht normal.
Normal
gibt es nicht. Es gibt nur das fiktive Ideal eines schönen Lebens.
Die Perfektion. Das haben wir uns unser Leben lang zusammengereimt.
Für jeden ist die genaue Definition etwas anders, bei manchen
befinden sich größere, bei anderen kleinere Differenzen. Normal
ist, wie es sein sollte. Die Träume, das perfekte Leben, die
Wertvorstellungen, etc. Das alles fassen wir in „normal“
zusammen. Und wer ein klein wenig anders ist, der ist eben nicht
normal.
Der
Tellerrand sollte nicht die Grenze sein. Hinterm Horizont geht es
weiter. Im Grunde ist keiner normal, denn keiner entspricht seinem
eigenen Ideal, keiner ist perfekt.
Mittwoch, 5. Juni 2013
nature's giving us a second chance & meine Eindrücke durch die Linse.
Das
Hochwasser ist soweit vorüber, die Schäden sichtbar und unser
Keller wieder trocken. Die Autobahn ist überschwemmt, das Zuggleis
kaputt und mein Schulweg nun lang. Doch diese Umstände verschafften
mir einen herrlichen Spaziergang und eine witzige Radltour auf der
Autobahn. Mir zeigte sich die ganze Landschaft von einer neuen
Perspektive, als See. Natürlich musste ich meine Kamera mitnehmen
und alles festhalten. Wenn schon das Wort Jahrhunderthochwasser
fällt, lasse ich mir dieses Spektakel nicht entgehen. Nun denn, ich
durfte das neue Naturfreibad bewundern und ihr sollt es auch nicht
verpassen. Viel Spass!
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