Sonntag, 29. Dezember 2013

Analena erklärt die Welt.

Ich muss mich jetzt mal einschalten und zu diesem Thema etwas sagen.
Zu aller erst: Ich bin Vegetarierin und zwar aus gutem Grund. Eigentlich guten Gründen, Mehrzahl.
Ich finde den bei uns so alltäglichen Umgang mit Tieren unverantwortlich. Meiner Meinung nach ist es nicht zu tolerieren, dass die Viehzucht auf der ganzen Welt für den ach-so-dringenden Fleischkonsum in den Industriestaaten den Hunger für so viele Menschen auf der Welt verursacht. Wir brauchen lange nicht so viel Fleisch, wie wir tatsächlich konsumieren.  
Doch weil wir uns einbilden keinen Tag auf Fleisch verzichten zu können und dieses auch noch zu möglichst billigen Preisen, sind wir die Verantwortlichen für die Massentierhaltung, für grausamsten Umgang mit Tieren, die nur noch leben um zu sterben. Noch dazu können wir auf die Liste setzen, dass durch uns der Hunger in den Entwicklungsländern größer wird. Die Masttiere verbrauchen das Essen und die Weideflächen, die in so vielen Ländern benötigt werden. Und ich will jetzt nicht vom C0²-Ausstoß und dem Klimawandel anfangen! 
Doch das muss jeder für sich selbst entscheiden. Das weiß ich und das toleriere ich. Obwohl ich es offen gesagt dennoch unverantwortlich finde, dass erst so wenige ihren Konsum überdenken. Man muss noch nicht mal verzichten, man könnte doch wenigstens auf die Menge und die Herkunft achten. 
Doch wie gesagt, das muss jeder selbst mit sich vereinbaren können.
Aber das Schlimmste ist, dass ich als Vegetarierin blöd angeschaut werde, weil ich auf meinen Konsum achte! Weil ich mir darüber Gedanken mache!
Ich will mir nicht jedes mal am Esstisch abwertende Sprüche anhören müssen.
Auf die Frage, ob man schon noch Fleisch isst, wird von meinem Sitznachbar geantwortet (um's mal im guten alten Bayerisch zu sagen):
Ja, soweid feids no ned! → Ja, soweit fehlt es noch nicht. Sinngemäß: Bin ich denn verrückt?
Ist das denn wirklich nötig? Warum sollte ich mich dafür schämen?
Vielleicht reagieren manche abwertend, weil sie nicht darüber nachdenken wollen. So ist es auch viel einfacher. Nur nicht die Augen aufmachen, schön blind durch die Welt gehen, damit man keine Probleme wahrnimmt. Den anderen schön als Öko abstempeln, der nur wieder übertreibt und während dessen genüsslich ins Steak beißen. 
Und ja, es IST einfacher. Aber warum sollten wir es uns einfach machen? Wir sollten nicht nach Bequemlichkeit, sondern eher nach Gewissen urteilen.
Doch das alles sei dahingestellt.  
Ich will mir lediglich nicht komisch vorkommen müssen, wenn ich sage, dass ich Vegetarierin bin. Und ich will nicht immer wieder diese Blicke sehen müssen, die soviel aussagen, wie „Oh Gott, wie kann man nur?!“
Zurzeit überdenken viele ihren Konsum, vielleicht sollte man einfach mitziehen und sich auch mal informieren. 
Denn die Gesellschaft entscheidet schließlich, was der Markt zur Verfügung stellt. Angebot und Nachfrage als Stichwort.
Ich sollte die anderen komisch anschauen und sagen „Was? Ihr nicht?!?!“
Und außerdem nervt es mich, dass ich dank der bayerischen Wirtshauskultur in vielen Gasthäusern nur ein einziges Gericht essen kann. Käsespätzle. Aha.
Es gibt doch so viele tolle vegetarische Gerichte, so eine Vielfalt an Variationen. Da fallen ihnen wirklich nur Käsespätzle ein?
Well-played.
Ich könnte jetzt noch seitenlang zum Thema Konsum abschweifen und Worte verlieren über das Transatlantische Freihandelsabkommen zum Beispiel und noch so einige andere Dinge, doch was ich im Endeffekt sagen möchte ist, dass ich stolz bin ein Vegetarier zu sein.  
Einfach nur wegen der simplen Tatsache, dass ich es gut und richtig finde, dass man auf etwas verzichtet, weil man es nicht tragbar findet, egal ob man es eigentlich mag oder nicht. 
Und ich finde es komisch und schon längst aus der Mode so zu reagieren, wie es trotzdem noch so viele tun. 
YOLO ist eben doch nur eine Teilzeit-Einstellung, manchmal muss man überlegen, was dauerhaft das Beste ist. Für uns selbst und für alle anderen. 
Das hört sich nun alles sehr radikal an und ich sage noch lange nicht, dass jeder so ist, wie oben beschrieben. Dennoch höre ich solche Kommentare immer wieder und jedes mal würde ich denjenigen am liebsten erstmal wachrütteln, ihn anschauen und laut "Wir leben im 21. Jahrhundert!" schreien. Wir haben doch die Möglichkeiten, uns zu informieren. Früher wusste man das alles noch nicht und selbst da war der Sonntagsbraten eine Besonderheit. 
In diesem Sinne: Findet Nemo und rettet die Wale!
peace out.

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Die Welt ist verrückt.

Der Dezember zeigt uns dieses Jahr sein verändertes Gesicht. Es ist nicht mehr so blass wie früher. Beinahe braun gebrannt von der Sonne bei genauerer Betrachtung. Auch der immer dagewesene Schnupfen ist weg. Da scheint sich jemand zu sehr an den Sommer gewöhnt zu haben, stimmt's? Winter? 
Ich kann ihn verstehen. Der Sommer ist ja auch angenehmer. Doch der Winter brachte immer Abwechslung. Abwechslung in den Jahresablauf. Irgendwann wird's wahrscheinlich jedem zu blöd.
Da sind sie wohl, die ersten Folgen der Klimaerwärmung. Beängstigend.
Dennoch genieße ich den warmen Winter. Wieso auch nicht? Kommen auch viel bessere Fotos raus durch die Sonne. 
Und so eine Fotosession im leichten Pulli oder ein Spaziergang durch den vom Laub bedeckten Wald bei zwanzig Grad an Weihnachten hat auch was. Da gewinnt der Dezember plötzlich einen ganz neuen Reiz.