Freitag, 6. November 2015

Das Wort zum Sonntag. #2

Das Wort zum Sonntag... an einem Donnerstag. Ironie lag mir schon immer.

Ja. Ein Monat. Ein Monat in Peru. Sogar mehr.
Und was sich alles getan hat! Mensch, das ist der Traum den ich seit Jahren hatte. Den ich seit einem Jahr zu verwirklichen begann. Und den ich jetzt lebe. Und glaubt mir, ich realisier es teilweise noch gar nicht. Ich bin jetzt in Peru. In Südamerika.
Aber was soll ich auch realisieren? Für mich war es schon lange selbstverständlich, dass ich nach meinem Abitur reisen werde. Weggehen. Von zu hause. Vom Gewohnten. Und ich war und bin bereit.

Madrid war schön. Ein schöner Abschluss mit Europa. Für eine Zeit.
Freundlicherweise hat mir der Typ in Madrid bei der Gepäckaufgabe dann noch schön Angst gemacht, die würden mich sowieso nich einreisen lassen ohne Rückflugticket. Ja danke, es war übrigens überhaupt kein Problem! Belächelt über die Absurdität n halbes Jahr in Peru zu reisen? Ja. Einreisen ohne Rückflug? Auch.

Aber von vorn.
Ich helfe hier in einem sozialen Unternehmen namens FairMail, welches sich zum Ziel gesetzt hat, die ersten fairtrade Postkarten der Welt zu kreieren und zu verkaufen.
Ich helfe mit anderen Freiwilligen bei der Umsetzung der Ideen der momentan 10 Jugendlichen. Desweiteren bewerten wir die Fotos und unterstützen die Jugendlichen. Unterstützung und Alltag.
Mehr zu FairMail findet ihr hier: http://www.fairmail.info/
Noch dazu arbeite ich seit einer Woche in einem Restaurant, um dort mietfrei wohnen zu können. Sprich ich arbeite insgesamt jeden Tag halbtags und den Rest habe ich frei.
Und glaub mir, hier gibt es jede Menge zu tun! Zum einen habe ich mit Surfstunden angefangen. Ein Naturtalent bin ich sicher nicht, aber es macht Spass! Auch ist hier jeden Donnerstag Salsanight. Zum einen ist dort ein Tanzlehrer anwesend, der ab und zu ein Lied lang Tanzschritte vorgibt. Zum anderen kann man auch einfach das Bar-Ambiente geniessen, welches sich so sehr von deutschen Clubs unterscheidet. Dazu Emoliente, ein traditioneller Cocktail und der Abend könnte was werden.
Ansonsten wohne ich zehn Sekunden vom Meer weg und verbringe entsprechend dort meine Zeit. Oder ich gehe zum Markt, wo es jeden Tag frisches Gemüse gibt, ein Traum! Und dann trifft man sich natürlich wie überall auch mit Freunden. Wir kochen gemeinsam, geniessen das Wetter oder gehen aus. Auch Restaurants und Street-Food werden natürlich probiert.

Mit zwei Freunden habe ich einen Drei-Tages-Ausflug nach Huaraz, ein Wanderparadies gemacht. Man könnte hier drei Wochen verbringen, um alle Touren zu gehen! Trotz Zeitmangel haben wir ganz schöne dinge gesehen. Am ersten Tag die Stadt erkunden, am zweiten einen Gletscher auf 5300m und am dritten dann das Highlight, Laguna 69. Der Aufstieg so anstrengend, aber der See so wunderschön!

Natürlich ist nicht alles perfekt. Die vielen Strassenhunde zum Beispiel erweichen jedes Mal mein Herz. Ich habe noch nich so viele heimatlose Hunde gesehen! Und alle so unendlich süß...
Und die Müll- und Plastiktütenkultur will ich nicht akzeptieren.
Aber die Menschen hier sind so warmherzig. ... Die meisten zumindest.

Es gibt noch so viel mehr zu sehen und berichten. Und ich habe noch vier Monate Zeit. Vier Monate in Huanchaco und wer weiss, was danach auf mich wartet. Das wars aber fürs erste. Berichte folgen. Stay tuned!