Sonntag, 6. April 2014

Shakespeare & Sonnentanz.

Neulich stellte ich fest, dass man immer eine handvoll Kieselsteine dabei haben sollte. Eine Freundin meinte daraufhin, dass sie manchmal bei mir nicht weiß, ob ich bekifft bin oder so etwas wirklich ernst meine. Ich meinte es ernst.
Ich glaube, ich werde zum Hippie. Zumindest komme ich mir manchmal so vor.
Vielleicht auch ein Moralapostel. Oder ein Spaßverderber. Der Ökoratgeber für die Handtasche. In verringertem Maße. Quadratisch, praktisch, gut. Und ohne ist ja auch keinem geholfen.
Dann kommt mir so etwas entgegen wie 'Hühner können doch nichts dafür, dass sie Eier legen' und ich weiß gar nicht, wie ich auf so etwas reagieren soll. 
Mir wurde geraten, über solche Aussagen einfach nur zu lachen. Mehr ist das auch nicht wert. 
Ach was solls, ich nehme den Hippie und lass die anderen weg. Klingt besser.
Ich habe herausgefunden, dass ein Baum meine kreative Selbstdarstellung wird.

My body, my rights.

Chaos kann Ordnung sein.
Chaos kann auch einfach nur Chaos sein.
Inspiration ist so schwierig zu finden manchmal. 
So perfekt unperfekt.
Gedankenkonstrukte durchwinden meinen Kopf. 
Zu 90ies-Musik im Takt vergangene Zeiten durchklicken.
Oha.
 
Sommer, Sonne, Berlin 2013.
Oh nein. Da sitze ich hier, sortiere Fotos, höre Musik und schon bleibe ich an einem Ordner hängen. Berlin 2013 nennt er sich so bescheiden. Oh, Berlin. Was hast du nur mit mir angestellt. Fasziniert hast du mich, das hast du. Und es scheint je länger es her ist, desto mehr will ich zurück zu dir. Es war dieses Potpourri aus Menschen, das mich so in seinen Bann zog. Da werde ich ganz melancholisch. Und sehnsüchtig. Das findet man hier einfach nicht. Bis ins tieftraditionelle Bayern hat sich wohl noch keiner vorgewagt. Dabei würde uns das nur bereichern. Konfrontation. Toleranz. Kulturenvielfalt. Nette Leute und lecker Essen. In Berlin haben wir einen Münchner getroffen und gefragt, was besser ist, Berlin oder München. Es kam sofort 'Berlin natürlich!' von ihm. Ich hatte nichts anderes erwartet.
Außerdem habe ich die Abende geliebt. Am lauen Sommerabend immer in einem anderen Viertel. Nette Leute und lecker Essen eben. Ach, ich weiß auch nicht, warum ich da so hängen bleibe immer mal wieder. Ich kann es euch nicht sagen. Ich hoffe nur, dass ich mal wieder die Möglichkeit bekomme, die Schönheit dieser Stadt zu bewundern.


Ich nenne das Recycling.

Samstag, 5. April 2014

Hut auf, gut drauf.

Geburtstage sind komisch. Man erwartet immer so viel und irgendwie wirds doch jedes Jahr nichts. Als Kind habe ich meine Geburtstage geliebt. Ich habe immer um Ostern rum und wir haben jedes Jahr meine Einladungen selbst gebastelt. Jedes Jahr sahen sie anders aus, das ging von Luftballons bis hin zu Ostereiern. Eine Freundin von mir hatte immer super tolle Einladungen, die ihr Vater per Photoshop kreiert hatte. Zum Beispiel einmal war sie eine der Wilden Hühner. Doch ich hatte immer selbst gebastelte und das fand ich toll. Und meine Geburtstagsfeiern waren immer lustig. Dann habe ich mal ein paar Jahre gar nicht gefeiert. Und letztes Jahr wollte ich mit einer Freundin ins Kino und sie dann bei mir übernachten. Es hatte kein anderer Zeit und nach dem Kino hat ihre Mutter angerufen, dass sie nicht darf. (Ich hab mich noch gewundert warum L. denn das Handy auf laut schaltet, wenn sie Stress mit ihrer Mutter hat) Super. Sie kam noch zu mir und wollte ihr Zeug holen. Wir fuhren also mit dem Mofa durch den eiskalten Regen zu mir und als wir ankamen waren da lauter Freundinnen, die mich überraschten. Meine Schwestern hatten eine Überraschungsparty organisiert! Ihr könnt euch vorstellen wie rot ich war. Da steh ich in der Küche, komme aus kaltem Regen, wo mein Gesicht eh schon aussieht als hätte ich zu viel Tomatensaft getrunken und dann stehen da lauter Menschen mit denen ich nicht gerechnet hatte in voller Feier-Montur. (Diese Fotos sind immer noch der Tiefpunkt in punkto Fotos von mir und ich habe sie sicher aufbewahrt. Möge sie niemals jemand zu Gesicht bekommen.) Ich dachte immer der Ausdruck 'rot wie eine Tomate' sei eine Übertreibung. Ein blöder Spruch eben. Aber nein. Ich erstrahlte in einem netten Zinnoberrot. 
Nun denn, abgesehen davon war diese Feier klasse! Meine Schwestern hatten für alles gesorgt von Verpflegung bis Unterkunft und wir hatten so viel Spaß. Wir haben alle bei mir übernachtet und ich hätte nicht erwartet dass dieser Tag so toll wird. Ich ging ja schließlich von einem netten Kinobesuch und einer Zwei-Mann-Übernachtungsfeier aus. Noch dazu war ich enttäuscht, dass kein anderer Zeit hatte. Doch zugegeben, gute Ausreden hatten sie alle. Ich war ihnen nicht mal sauer, weil die so gute Gründe hatten. Und dann stehen da alle vor mir und warten gebannt meine Reaktion ab. Ich hätte gerne ein Kilo Puder bitte! Ich war so überrascht, dass ich einfach nur lachen konnte. Ein toller Moment. Hiermit empfehle ich jedem, mal eine Überraschungsfeier für sich machen zu lassen. 
Dieses Jahr fing mein Tag auch ganz nett an. Wie jedes Jahr morgens die Geschenke. Am Nachmittag hatte ich endlich mal wieder mit meiner Patentante telefoniert, das war schön. Und meine Schwester hatte mir vegane Törtchen gemacht. Sie waren sehr lecker! 

leckere Törtchens

Ich wusste dieses Jahr schon, wie ich meine Geburtstag feiern werde, denn es trat ein toller Zufall ein. Ich hatte im Winter einen Sänger entdeckt und gesehen, dass er auf Tour geht. Gleich mal nachschauen, wann er denn in der Nähe ist. Wow, die Karten sind aber billig. Sofort der Freundin L. Bescheid gegeben, die fragte erst mal nach dem Datum. Logisch, das Datum wäre noch interessant. Oha, das gibts ja nicht! An meinem Geburtstag!! Wir müssen da hin. So, flux die Eltern gefragt, die waren komischerweise gleich einverstanden und die Karten daraufhin auch sehr schnell bestellt. Die Vorfreude stieg, doch meine Angst ist immer, dass es bei zu viel Vorfreude doof wird. Also möglichst nicht zu sehr freuen, was fast nicht möglich war. Naja, also der besagte Tag musste auch irgendwann kommen. Und als wir mit Ticket und Konzertkarten bespickt im Zug saßen, konnte nur noch wenig schief gehen. Nach einem kleinen Imbiss machten wir uns auf die Suche nach der Halle. Ein paar nette Menschen später haben wir sie dann auch gefunden. Getränke mussten abgegeben werden, super dass ich mir davor extra noch etwas zu Trinken gekauft hatte. Egal, kann man ja wieder holen. Wir haben dann noch draußen gewartet und wir haben den Sänger sogar durch das Fenster schräg über dem Eingang gesehen. Ich muss zugeben, ich mache das bei Konzerten immer so. Ich schaue immer nach Fenster oder Hintereingängen. Keine Ahnung, ist einfach so. Entdeckt hat ihn dann L. Doch für mich war das schon ein Event, von da an war ich vollkommen zufrieden mit dem Abend. 
Dann sahen wir noch eine kleine Maus, die am Bächchen, der durch die Stadt geht entlang lief. Wir scheiterten am Fangen. Ein weiteres Special, ich glaubs ja nicht.
Das Konzert ging dann auch los und wir standen vorne. Es war auch nicht so voll, weil der Sänger in unserer Gegend leider eher noch unbekannt ist. Jedenfalls habe ich die Musik sehr genossen. Die besten Musiker sind die, bei denen es live besser klingt als die Aufnahmen. Und noch dazu kam, dass der Sänger sympathisch war, wie er da so seine Anekdoten preisgab. 
Dann irgendwann deutete der Schlagzeuger dem Sänger und flüsterte etwas. Ich dachte noch, da sind sie sich im Programm wohl nicht ganz einig. 
Der Sänger meinte dann, dass er gerade erinnert worden ist, dass hier jemand Geburtstag hat. Ich schaute hinter zum Mischpult, weil ich dachte jemand von der Crew hätte auch Geburtstag. Meine Freundin meinte, ich solle die Hand heben. Ich lachte über den Scherz. Doch dann sagte der Künstler, diese Person heisse Analena. Wo sie denn ist, wollte er wissen. L. riss meine Hand hoch und ich meine andere. Sah im nachhinein bestimmt doof aus. Aber egal, die ganze Band und das Publikum sang für mich Happy Birthday. Ich sag euch, das war was!! Das Grinsen war so leicht nicht aus meinem Gesicht zu wischen. Mensch ehrlich, war das cool! 
But the show must go on. Und das tat sie auch. Das Konzert war weiterhin super und ich genoss jede Sekunde. Nach ein paar Zugaben war es dann auch irgendwann zu Ende. Eine Fremde gratulierte mir nochmal persönlich und ratschte mit uns. Die Band kam noch nach unten und L. und ich kauften uns ein T-Shirt und ein Plakat von ihm. Das musste sein! Der Schlagzeuger redete uns nochmal an und gratulierte mir auch nochmal und wir plauderten. Es war einfach richtig toll! Dann ging es dann auch heim, war ja unter der Woche und am nächsten Tag war Schule. 
L. hatte übrigens der Band geschrieben, ob sie mich nicht erwähnen könnten und er meinte nur 'Klar kein Problem.' 
Ich liebe diese Alternativ-unkonventionell-direkte Schiene.
So, jetzt habe ich zwei supertolle Geburtstage hintereinander gefeiert. Die Erwartungen stehen hoch. Doch wer weiß, was nächstes Jahr kommt. Ich freue mich und erinnere mich stets gern an diese zwei Tage zurück. Zumal ich beide Male eigentlich nur ein gemütliches Beisammensein geplant hatte. 
Das war jetzt mal meine exklusive Geburtstagsstory und wenn das jemand liest, der zu einem oder sogar zu beiden Tagen beigetragen hat und sie so zu richtig schönen Erinnerungen gemacht hat, dann euch mal ein riesengroßes Danke! 

Matteo wie er leibt und lebt