Sonntag, 22. September 2013

Warum mag ich Zucchini?

Woher kommt unser Geschmack und unser Charakter? Wie erschließt sich dieses umfassende Konstrukt?
Wie komme ich darauf, Neonfarben zu verabscheuen? Was bringt mich dazu, Strohhüte zu mögen?
Warum höre ich von klein auf gern Reggae, aber Indie erst seit ein paar Jahren?
Woher kommt mein Stil?
Ich frage mich, ob ich Vegetarierin auch geworden wäre, wenn ich in einer völlig anderen Umgebung aufgewachsen wäre.
Wie wird man so, wie man ist und warum werden wir alle verschieden?
Es gibt denke ich, so viele Faktoren, die auf uns einwirken. Die Umstände der Familie, die Freunde, Stadt oder Land, Diktatur oder Demokratie, arm oder reich. Und wenn etwas nur ein wenig anders gewesen wäre, wäre man ein anderer Mensch. Ich finde es erstaunlich, dass man so viele Möglichkeiten hat und somit immer anders sein wird, als jeder andere. Ich denke nicht, dass es zwei völlig identische Menschen gibt. Und das ist gut so.
Doch baut unser Charakter wirklich nur auf Begebenheiten auf oder haben wir Ansätze von klein auf schon in uns?
Warum schauen mich Leute in Deutschland komisch an, wenn ich mich einfach so auf den Boden setze und in Australien würde niemand nur einen Blick an mich verschwenden? Wir leben und bezeichnen Dinge als normal, weil niemand es gewagt hat, etwas anders zu machen. Honigbrot zum Abendessen ist eklig, aber warum eigentlich? Warum besteht ein Zusammenhang des Geschmacks mit der Uhrzeit? Doch nur, weil wir es anders nicht gewöhnt sind.
Wir sind Gewohnheitstiere. Darauf läuft es wohl oder übel hinaus.
Die Frage, warum ich meinen Charakter als einzige besitze und woher er sich erschließt ist damit jedoch nicht geklärt. Und vielleicht ist das gut. Im Grunde ist es egal woher, wichtig ist, was wir aus unseren Überzeugungen machen.

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